© Gerhard Zimmermann 2023
Weiter geht es mit dem Korpus. Die Ahorndecke ist noch um 4 mm zu dick. Mit einer
Hilfskonstruktion fräse ich sie auf Maß.
Fertig. Nun geht es an die Wölbung der Decke.
Mit einer MDF Schablone die ich mir von LesPaul Forum User ExNihilo abgeschaut
habe, zeichne ich die Höhenlinien an.
Auch dafür habe ich mir für die Oberfräse eine einfache Hilfskonstruktion gemacht.
Den Korpus führe ich einfach von Hand am Fräser entlang.
So sieht es nach den ersten zwei Durchgängen aus.
Eine sehr staubige Arbeit...
Nach allen Fräsdurchgängen sieht es so aus. Den Bereich wo später das Griffbrett
auf der Decke aufliegen wird habe ich mit Klebeband geschützt (war unnötig).
Jetzt kann es mit dem Exzenterschleifer verschliffen werden.
Es geht langsam voran. Trotz Dunstabzugshaube und Staubsauger legt sich im
gesamten Zimmer eine feine Staubschicht nieder.... :-(
Update 29.10.2016
Es geht weiter!!! Auch wenn der BMW viel Zeit in Anspruch nimmt, widme ich mich nun wieder mehr der Gitarre.
Wie schon geahnt, habe ich mich jetzt dazu entschlossen ein neues Griffbrett zu machen. Da ein Tag nur 24 h hat, habe ich mir ein fertig geschlitztes und mit Einlagen versehenes bei E...ay
gekauft. Dieses habe ich auf die richtige Breite gefräst und geschliffen.
Noch einmal zur Farbproblematik der Kunststoffteile:
Nach fleißigem Studium von Bildern historischer Les Pauls, denke ich nun zu wissen wie die Gitarren bei Gibson Ende der 50’er lackiert wurden. Ich gehe davon aus, das die Gitarren nach
dem Füllern mit Paste komplett mit gelbem Nitrolack gespritzt wurden (oder der Lack wurde im Laufe der Jahre gelb). Nur das erklärt die gelben Bindings. Auf manchen Bilder sieht man auch gut
wie das Binding am Griffbrett teilweise vom Lack befreit wurde und dadurch der hell-beige Kunststoff sichtbar wird. Gleiches ist am Korpusbinding an Stellen mit Abnutzung zu sehen.
Diese Theorie bestätigt sich für mich durch die bei alten Les Pauls nur leicht Sichtbare Riegelung der Ahorndecken. Wird eine geriegelte (geflammte) Ahorndecke vor der Lackierung farblich
gebeizt, sieht die Rigelung deutlich anders aus - so wie z.B. bei PRS Instrumenten.
Heute wird ja bei Gibson USA nach der Lackierung das Binding durch das sog. “scraping” wieder vom Lack befreit. Jetzt würde mich mal interessieren ob sie das heute bei den aberwitzig teuren
“True historic” Modellen wieder so machen... Zumindest auf den Bildern der Website sieht es fast so aus... Nachtrag: Die True Historic sind so wie die alten Originale lackiert, also mit gelb lackierten
Bindings ohne Scraping. Bei einem der grossen Musikalienhändler habe ich einen Blick auf die aktuellen “True Historic” Modelle werfen dürfen.
Das neue Griffbrett wird bundiert. Ich habe mir den Fretbender von Stewmac gegönnt.
Ist schon ein Vergnügen damit den Bunddraht auf den korrekten Radius zu biegen.
Der Halsfuß wird auf die endgültige breite gefräst. Die Führungsschnitte habe ich von
Hand mit der Zugsäge eingesägt. Ich fand es recht schwierig auf beiden Seiten an
der gleichen Position zu sägen.
Jetzt wird das Binding angeklebt. Ich verwende diesmal Aceton und Uhu Kunststoff-
klebstoff. Man erkennt schon wie hell, ja nahezu weiß das Binding ist!
Einer der Arbeitsgänge vor denen ich sehr viel Respekt hatte: Den schrägen Boden
des E-Fachs zu fräsen. Schon die Herstellung der Frässchablone war ja schwierig.
Beim Fräsen hat sich die Tiefe als Problem herausgestellt, sowie die Schablone korrekt
zu positionieren. Der 6mm Fräser auf dem Bild ist eigentlich schon zu lang und dünn.
Ich musste mich vorsichtig an die endgültige Frästiefe herantasten.
mit dem Ergebnis bin ich halbwegs zufrieden. Ob die Potis sich dann später
schön montieren lassen wird sich zeigen...
Weiter geht es mit der Wölbung der Ahorndecke. Mit
Schleifpapier und Ziehklinge habe ich an der Kontur gearbeitet.
Hier fange ich an die Fräsung der Halstasche vorzubereiten. Ich möchte sicherstellen,
dass die Fräsung exakt in der Korpusmitte verläuft damit später der Hals keinesfalls
schräg steht, deshalb mach ich zusätzlich zur Frässchablone eine Anzeichnung
nach Plan.
Damit das Fräsen nicht ganz so aufwendig wird, habe ich mit dem Forstnerbohrer
etwas vorgearbeitet. Wie man auf dem Bild sehen kann, ist die Frässchablone
etwas zu gross. Ich habe mit Bindingmaterial etwas aufdicken müssen. Besser
wäre: Schablone in den Ofen, neue machen!!!!!
Obendrein muss hier sehr tief gefräst werden - die Stärke der Schablone kommt zur
Frästiefe auch noch dazu!
Der Hals passt nun halbwegs rein. Zum Pickup hin ist mir natürlich das Binding
zum Aufdicken aus der Schablobne gebrochen und der Fräser hat entsprechende
Spuren hinterlassen :-(
Das Fräsen der Schräge wo später das Griffbrett auf der Decke liegen wird.
Dazu habe ich Scharniere an den Rahmen geschraubt und den Rahmen im Winkel des
Halses hochgeklappt.