© Gerhard Zimmermann 2024
Mein selbstgebaute Les Paul
Ein knappes halbes Jahr (zwischen Februar und Oktober 2009) habe ich damit verbracht mir eine Les Paul zu bauen. Warum? Ich
wollte unbedingt eine Les Paul und auch wissen ob ich das kann. Eins vorneweg: Rechne ich die Kosten für Werkzeug und
Material zusammen, komme ich auf ca. 1800€, also in etwa soviel was eine Gibson im Laden damals auch kostet hat. Das Projekt
hatte also nichts mit "Selberbauen ist billiger" zu tun. Aber es hat sich trotzdem gelohnt! Nicht nur das es eine unendlich
befriedigende Arbeit war, nein, die Gitarre ist ganz anständig geworden. Dank einer “PLEK” Bearbeitung lässt sie sich auch gut
bespielen.
Vorbild waren die alten "Bursts". Gebaut habe ich nach dem StewMac-Plan sowie Bildern aus dem Buch " The Beauty of the
Burst".
Beim Bau bin ich allerdings stark an meine Grenzen gekommen. Nicht nur, daß ich alle Arbeiten in meiner Küche machen musste,
sondern auch vom Handwerklichen. Ich habe hier zum ersten mal mit Werkzeugen wie einer Oberfräse oder Stechbeitel
gearbeitet... Nur dank unendlich viel Geduld, Konsequenz und Konzentration bei jedem einzelnen Arbeitsschritt hat eigentlich fast
alles so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe. (Ansonsten kann ich nicht mal ne Scheibe Brot gerade abschneiden...)
Ach ja, ohne das Internet wäre es mir sowieso nicht möglich gewesen so etwas zu realisieren. Nur dank derer, die so etwas schon
gemacht und auch noch davon Bilder ins Netz gestellt haben, konnte ich mir das nötige KnowHow aneignen.
Der Baubericht:
Teil 01 der Bau
Teil 02 die Lackierung
Ein Klangbeispiel:
Eigenbau_LesPaul
Kurz zum Set Up beider Spuren: Eigenbau LesPaul´59 gespielt über Neck-PickUp, Marshall JCMSlash und Palmer PDI-03 direkt in
den PC. Als Effect ist noch ein Cubase VST Reverb zu hören .
Ein Bluesrock-Riff:
Eigenbau_LesPaul02
Hier gehts zum Baubericht Teil 1, Teil 2
"From Sunburst to Darkburst..." Ich habe der Les Paul einen neuen Anstrich verpasst! Die ursprüngliche Farbe hat mir nicht
wirklich gefallen.
Dazu habe ich die Decke zuerst mit Clou-Abbeize vom Lack befreit und anschliessend leicht geschliffen. Durch das Beizen ist die
ursprüngliche Beizfarbe nicht gross in Mitleidenschaft gezogen worden, deshalb habe ich nur leicht mit etwas Gelb nachgebeizt.
Danach habe ich zwei Schichten Klarlack gespritzt. Als dieser trocken und glattgeschliffen war, habe ich mit Clou-Lasurlack den
dunkelbraunen Rand per Airbrushpistole aufgetragen. Dann kamen noch cirka fünf weitere Schichten Klarlack drüber.
Das ist ein aktuelles Foto der Gitarre. 14 Jahre
ist sie inzwischen alt. Die Pickup Rahmen habe ich
nun gegen hellere von Crazyparts getauscht. Probehalber
sind auch die SeymoreDuncan Alnico2 eingebaut. Der
PU Tausch war ein riesen Fiasko. Bei ner Les Paul
ist es ja eh schon aufwendig die PU´s zu tauschen,
obendrein ist mir eine der Schrauben vom Hals PU Rahmen
schön bündig mit der Decke abgerissen. Die Schraube
war komplett durchgegammelt... Vielleicht stammte die
Feuchtigkeit die den Rost verursachte noch von
der Lackieraktion... damals hatte ich die neue Lackierung
nass geschliffen und zu schnell danach die Schrauben wieder
eingedreht. Ich musste die Schraube ausbohren und das
Loch mit einem Dübel wieder verschließen.